Stellen Sie sich ihre Freude vor, wenn Sie durch diese Türe gehen und ihre Heilpraktikerprüfung bestanden haben.
Das ist einer der Sätze, die ich zu Beginn meiner Heilpraktikerausbildung und während der folgenden 2,5 Jahre immer wieder vom Studienleiter der Schule Hans-Jörg Gehl hörte.
Ich hatte mich für die Heilpraktikerschule Heilen und Mehr in Püttlingen entschieden.
Die Ausbildung fand 1x wöchentlich berufsbegleitend statt mit integrierter Lehrpraxis. Verschiedene Fachfortbildungen konnten zusätzlich am Wochenende belegt werden.
Von Anfang an hatte ich großen Spaß und Freude an der Ausbildung.
Wir waren eine tolle Gruppe und hatten verschiedene Dozenten, alles Heilpraktiker/innen, die uns unterrichteten. Jeden Dienstagabend nach dem Unterricht gingen wir immer noch alle zusammen Pizza essen. Die Müdigkeit am nächsten Tag war zwar dadurch immer schon vorprogrammiert, aber dieser Abend war uns nach ein paar Wochen schon heilig.
Noch nie habe ich in meinem ganzen Leben so gerne gelernt wie in diesen 2,5 Jahren.
Ich hatte endlich das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein.
Bis auf einen Abend in der Woche, der Mittwoch wegen besagter Müdigkeit, lernte ich jeden Abend nach der Arbeit 2 Stunden und zusätzlich an den Wochenenden.
Das Schlimmste in dieser Zeit wäre für mich gewesen, wenn mir jemand meine medizinischen oder naturheilkundlichen Bücher weggenommen hätte.
Ich richtete mein ganzes Leben danach aus.
Wenn mich Familie, Freunde und Bekannte fragten, was ich denn nach der Ausbildung machen wolle, so antwortete ich immer, dass ich mich direkt Selbstständig machen würde. Keine Ahnung wie, aber dass ich eine eigene Praxis in Neunkirchen/Saar eröffnen würde, darin war ich mir sicher.
An den Wochenenden belegte ich Fachausbildungen u.a. in Fußreflexzonenmassage, Ohrakupunktur, Irisdiagnose und Reiki. Durch Reiki kam ich zum ersten Mal mit Energiearbeit in Berührung und ließ mich schließlich zur Reikilehrerin/meisterin ausbilden.
Durch die Ausbildung zur Heilpraktikerin veränderte ich mich, ich fing an vieles zu hinterfragen, wurde bewusster und wollte mehr über mich Selbst erfahren.
Seitdem nehme ich, bis heute, regelmäßig an verschiedenen Trainings der Selbsterfahrung- und entfaltung, Meditation und Bewusstseinsschulungen (u.a. bei Die Fülle-Heike Stuckert/Bruchköbel; Uta Köln) teil.
Mich selbst zu erforschen, mich weiter zu ent-wickeln, sowie mein Bewusstsein und meine Feinfühligkeit zu schulen ist mir ein tiefes inneres Bedürfnis.
Seit 2016 bin ich ausgebildet in körperorientierter Psychotherapie, Atemarbeit und Gesprächsführung nach Rogers.
Die Ausbildung in Systemischer Aufstellungsarbeit (UTA Akademie Köln) bereichert seit 2017 meine tägliche Arbeit in der Praxis.
Seit 2012 bin ich Yogalehrerin (723h/BYV), sowie persönlich von Dinah Rodrigues zur Hormon-Yogalehrerin ausgebildet (2013). 2013 nahm ich an einer Ausbildung zur Yogatherapeutin teil.
Meine 1 jährige Fachausbildung in Klassischer Homöopathie absolvierte ich 2000/2001 und bin heute Mitglied im Verband klassischer Homöopathen Deutschlands e.V.
Regelmäßig nehme ich an Fortbildungen meiner Fachgebiete und Supervisionen teil.
Derzeit aktuell an einer Weiterbildung für Yogalehrer/innen im Bereich Yoga & Coaching (Glücksplanet-Silja Mahlow/Duisburg).
Die erlernten Coachingmethoden integriere ich nicht nur in meine Yogakurse, sondern auch in meine Behandlungen und Yogatherapiesitzungen in meiner Praxis.
Nun aber zurück ins Jahr 1999.
Inzwischen verheiratet, beschäftigte mich der Gedanke, wie es nach meiner Heilpraktikerausbildung weitergehen sollte immer mehr.
Auf Empfehlung einer Freundin ging ich zu einer astrologischen Beratung. Die Astrologin war selbst Heilpraktikerin und ausgebildet in Astromedizin und Klassischer Homöopathie. Sie sagte mir, dass ich mir aus finanzieller Sicht ja eigentlich keine großen Sorgen bezüglich der Existenzgründung machen müsste. Etwas verwundert sah ich sie an, da ich zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung hatte wie ich es finanziell hinbekommen sollte mich Selbstständig zu machen.
Sie meinte auf jeden Fall, ich würde zeitnah Geld bekommen. Das müsste eigentlich schon entschieden, auf dem Weg zu mir sein.
Ob denn das Büro der Versicherungsgesellschaft, bei der ich arbeite eventuell schließen würde.
Voller Überzeugung antwortete ich, Nein, dass könne nicht sein.
Keine 2 Wochen später erfuhr ich, dass die Filiale in Saarbrücken zum 01.01.2000 geschlossen wird und ich entweder in die Direktion nach München wechseln oder einen Aufhebungsvertrag mit Abfindung
unterschreiben könnte. Das war so unglaublich, alles fügte sich.
Ich entschied mich natürlich für den Aufhebungsvertrag. Dem Arbeitsamt teilte ich mit, dass ich im März/April 2000 meine Heilpraktikerprüfung ablegen würde und mich danach in eigener Praxis selbstständig machen wollte. Ich weiß nicht wie es heute ist, damals jedenfalls gab es für Arbeitslose, die in die Selbstständigkeit gingen eine Existenzgründungsförderung.
So hatte ich erstmal ab Januar 3 Monate Zeit um mich auf meine Prüfung vorzubereiten und das Glück in dieser Zeit ein Praktikum in der Praxis meines Ausbilders zu absolvieren.
Am 15.03.2000 bestand ich die schriftliche Prüfung und am 06.04.2000 die mündliche Überprüfung am Gesundheitsamt Saarbrücken.
Stellen Sie sich ihre Freude vor, wenn Sie durch diese Türe gehen und ihre Heilpraktikerprüfung bestanden haben. Auch der Autounfall, den ich nur ein paar Stunden nach meiner Prüfung hatte, konnte dieser Freude keinen Abbruch tun. In irgendeiner Form musste sich ja diese Anspannung lösen.
So saß ich einige Wochen später an einem Nachmittag gemütlich auf meinem Sofa, als mich eine Bekannte anrief. Sie war Schulleiterin einer anderen Heilpraktikerschule in Saarbrücken und eine Freundin meines Ausbilders. Mein damaliger Mann hatte bei ihr einige Seminare besucht und darüber unterhielten wir uns. Sie wusste von meinen Wunsch, demnächst in meiner Heimatstadt Neunkirchen/Saar eine Praxis zu eröffnen.
An diesem Tag befand sich in ihrer Post ein Vermietungsangebot für Praxisräume in Neunkirchen. Und diesen Brief öffnete sie, exakt in dem Moment während wir zusammen telefonierten.
Es gibt keine Zufälle. Es fällt einem zu, was fällig ist.
Am 05.06.2000 eröffnete ich in diesen Räumen meine Heilpraktikerpraxis.
Und wie es dann weiterging, erfahren Sie in meinem nächsten Blogbeitrag.
Foto: https://belinda-fotografie.de